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Die Schauplätze des Schreckens sind knapp zwei Kilometer voneinander entfernt.
Vergangene Woche war ich in Nir Oz, einem Kibbuz im Süden Israels. Früher wohnten dort ungefähr 400 Personen und lebten hauptsächlich von der Landwirtschaft.
Ein Viertel der Bewohner:innen wurde am 7. Oktober 2023 entführt oder getötet. Bis heute sieht man Einschusslöcher in Glasscheiben, ausgebrannte Zimmer und Löcher in den Hauswänden, dort wo sich die Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad mit Granaten den Weg in die Häuser bahnten.
Zwischen dem Staub und den Trümmern liegen noch Kinderspielzeug oder Möbelstücke.

Zwischen den Ruinen finden sich noch die Überreste eines normalen Lebens. | © Isolde Ruhdorfer
Als ich den Kibbuz besuchte, hörte ich Bagger Schutt aufräumen und Schlagbohrer hämmern. Geräusche des Wiederaufbaus.
Gleichzeitig hörte ich laute Explosionen. Zwischen dem Kibbuz Nir Oz und Chan Junis, einer Stadt im Süden des Gazastreifens, liegen nur wenige Kilometer. Von Nir Oz aus sieht man Gaza. Und man hört es.
Vom Kibbuz Nir Oz aus sieht man einen Vorort von Khan Younis. | © Isolde Ruhdorfer
In der Nacht zuvor hatte die israelische Armee eine Bodenoffensive in Gaza-Stadt begonnen. Insgesamt sind bei dem Krieg in Gaza laut Angaben des Hamas-Gesundheitsministerium mehr als 60.000 Menschen umgekommen.
Die tatsächliche Zahl dürfte sogar noch höher liegen, wie verschiedene Untersuchungen zeigen. (Wenn du mehr dazu wissen willst, empfehle ich dir diesen Text meines Kollegen Benjamin Hindrichs, der verschiedene Zahlen und Analysen zum Israel-Gaza-Krieg zusammengestellt hat).
Näher kommen ausländische Journalist:innen Gaza normalerweise nicht. Israel hat zwar streng kontrollierte Touren für ausländische Journalist:innen durchgeführt, lässt aber keine selbständigen Recherchen in dem Gebiet zu.
Über dem Norden Gazas steigen Rauchwolken auf. | © Isolde Ruhdorfer
Es gibt mehrere erhöhte Punkte im Süden Israels, von denen aus man nach Gaza blicken kann. Mit bloßem Auge kann man zerstörte Gebäude und Rauchwolken erkennen.
Das war einer der bedrückendsten Tage meiner Recherchereise. Es gab aber auch schöne, berührende – und ja, sogar hoffnungsvolle Momente. In den nächsten Wochen erscheinen meine Texte dazu, ich werde sie dir in meinem Newsletter zuschicken. Hier kannst du ihn abonnieren:
Transparenzhinweis: Die Fahrt nach Nir Oz und in die Nähe des Gazastreifens fand im Rahmen des Sylke Tempel Fellowships statt. Hier findest du mehr Informationen dazu.
Redaktion: Susan Mücke