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Hi!
Als ich vor einer Weile meinen Kontostand überprüfte, bekam ich einen kleinen Schock. Er war so niedrig.
Sofort begann ich etwas, das ich seit Monaten vor mir her geschoben hatte: Ich prüfte jede einzelne Ausgabe, die von meinem Konto abgegangen war. Kostenintensive Abos wie meinen Telekom-Handyvertrag kündigte ich und suchte mir günstigere Alternativen.
Amazon? Ein Geldschlund. Mir wurde flau, als ich sah, was der Mist, den ich bestellt hatte, zusammengerechnet kostete. Bequem, aber teuer: Meine Ausgaben für Essen waren zu hoch, denn ich ging oft auswärts essen und hatte mir angewöhnt, den Wocheneinkauf von Flink nach Hause liefern zu lassen.
Das musste sich ändern. Alles.
Von ChatGPT ließ ich mir vier Gerichte zusammenstellen, die ich jederzeit zubereiten konnte. Ich kaufte bei Penny ein und begann, morgens vor der Arbeit mein Mittagessen zu kochen. Wie stolz ich in mich hineingrinste, als ich die Tupperdose um 12 Uhr in der Redaktion öffnete!
Auf meinem Handy installierte ich eine App, die mir jedes Mal, wenn sich auf meinem Konto etwas tat, eine Benachrichtigung schickte. Ich wollte diesen Moment nicht verstreichen lassen, sondern auch in Zukunft den Blick auf meine Finanzen behalten. Sparen, wo es nur ging.
In diesen Tagen wurde mir etwas klar. Der Schock, als ich meinen Kontostand sah, hatte in mir etwas in Bewegung gesetzt. Eine Art schlechtes Gewissen, mir selbst und anderen gegenüber. Angst, mein Leben zu verbocken, weil ich meine Finanzen nicht im Griff hatte.
Vielleicht kennst du das.
Ich verstand, wie mächtig dieses Gewissen ist. Hätte ich mir vor einem Jahr vorgenommen zu sparen und zu kochen, hätte ich es halbherzig gemacht. Doch dieses weirde Gefühl im Nacken, mein Gewissen, trieb mich an, radikale Veränderungen anzustoßen.
Übrigens: Ich habe vor zwei Wochen zum ersten Mal in meinem Leben selbstgebackenes Brot aus dem Ofen gezogen und nach ein paar Minuten warm eine Scheibe verspeist. Dieser Duft! Einmalig.
Mein neuer Text:
Frage der Woche
Falls du schon einmal eine schmerzhafte Trennung überstanden hast: Was hat dir dabei geholfen? Antworte mir gerne an weird@krautreporter.de. Danke!
Eure Antworten
Vor einer Weile habe ich gefragt, was ihr aus der Zeit des Corona-Lockdowns vermisst. Maylo antwortete:
Ich bin sehr dankbar, dass mein Partner und ich 2020 geheiratet haben, denn es waren genau die Umstände des Lockdowns, die begrenzte Personenanzahl, die uns dazu bewegt haben, diesen Zeitpunkt zu wählen, um eine ruhige Hochzeit, im kleinen Kreis zu haben. Ohne dass Teile der Familie oder Freunde empört sind.
Falks Blick auf die Welt

Erinnert sich daran, dass ein Großvater eine Bäckerei in Baden-Baden hatte und ihm vielleicht deshalb der Geruch von frischem Brot so angenehm ist:
Martin Gommel