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Hi!
„Die anderen wissen auch nicht, wie’s geht“, sagte eine Freundin.
Ich schaute sie an. Ziemlich ungläubig und dachte: „Hä? So einfach?“
Ich hatte ihr erzählt, dass ich einen Vortrag auf einem Wissenschaftsfestival halten sollte. Etwas, wovor ich mich gerne drücke. Schon in der Schulzeit fand ich Referate beängstigend. Und nun, auf einer Bühne stehen? Vor Leuten? Ich? Nein! Nein! Nein! Zugesagt hatte ich dennoch. Warum? Ja, weil ich mir dachte: Wenn ich es nicht mache, lerne ich es nie. Dann werde ich mich immer verstecken, dann wird die Nervosität nie verschwinden. Und ich dachte mir: Mein Zukunfts-Ich wird schon klar kommen.
Nun war ich hier. Mein Jetzt-Ich bereute die Entscheidung meines Vergangenheits-Ichs und suchte eine Lösung für das Zukfunfts-Ich.
Was immer hilft, ist reden. Also erzählte ich drei Tage vorher einer Freundin davon. Ich überlegte schon, wie glaubhaft ich vorspielen könnte, krank zu sein. Und dann sagte sie diesen Satz: „Die anderen wissen auch nicht, wie’s geht.“ Und: „Keiner hat Ahnung, wie dein Vortrag geplant ist.“
Stimmt schon. Die Präsentation ist auf meinem Laptop und in meinem Kopf. Ich bin schließlich die Einzige, die merkt, wenn in meinem Vortrag etwas nicht nach Plan läuft. Die Zuschauer:innen können also nicht enttäuscht sein, wenn ich etwas vergesse oder durcheinander bringe und mich auch nicht verurteilen. Oder?
Während ich die Freundin also noch eine Weile ungläubig anschaute, weil ich zweifelte, dass mir so ein Kalenderspruch weiterhelfen kann, begriff ich allmählich und sah ein: Ja, das kann er.
Text der Woche
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Falks Blick auf die Welt
Bis nächste Woche
Astrid